Einen Tag bewusstes Schweigen - keine Uhr, kein Handy, nur die Stille und man selbst.
Anfang des Jahres habe ich einen achtwöchigen Achtsamkeitskurs gemacht und mich während dieser Zeit jeden Tag eine Dreiviertelstunde in achtsamer Meditation, Yoga oder dem sogenannten Body Scan geübt. Ok, sagen wir fast jeden Tag. So ein Vorhaben ist nämlich ganz schön ambitioniert, wenn man das "Leben verändern" gern auf morgen verschiebt und mit Disziplin sonst nicht viel am Hut hat. Aber der Kurs und die wöchentlichen Treffen helfen beim Durchhalten.
Dieses Wochenende habe ich einen Tag der Achtsamkeit in einer Gruppe von ehemaligen Kursteilnehmern gemacht. Sechs Stunden abwechselnd Sitzmeditationen, Yoga und Gehmeditationen. Alle zusammen, aber jeder für sich. Außer der Kursleiterin spricht niemand.
Warum tut man so etwas? Um zu sehen, was von einem übrig bleibt, wenn alle äußeren Reize abgestellt sind. Was macht mich aus, wenn ich nicht mehr zwischen verschiedenen Mozilla-Tabs wechsle, auf dem Weg von A nach B hetze oder mich durch das Fernsehprogramm switsche, auf der ständigen Suche nach Information und Zerstreuung? Was bleibt in der Stille?
Warum tut man so etwas? Um zu sehen, was von einem übrig bleibt, wenn alle äußeren Reize abgestellt sind. Was macht mich aus, wenn ich nicht mehr zwischen verschiedenen Mozilla-Tabs wechsle, auf dem Weg von A nach B hetze oder mich durch das Fernsehprogramm switsche, auf der ständigen Suche nach Information und Zerstreuung? Was bleibt in der Stille?
Sicherlich sind sechs Stunden in Meditation keine Kompletttransformation. Aber es ist aufschlussreich sich mal für ein paar Stunden nur auf sich zu konzentrieren. Was für Wellen schlagen einem entgegen! Der kleinste Gedanke kann in der Stille einen Höllenlärm machen. Gefühle, sonst unter Alltagspflichten vergraben, haben freie Bühne. Es ist nicht immer angenehm. Vieles, was wir vielleicht lieber nicht sehen oder fühlen möchten, kommt hoch. Ein Tag in Meditation ist kein Wellnesstag, es geht nicht um Entspannung. Es geht darum, still zu werden und wahrzunehmen, was ist - was immer es grade ist. Man lernt, dass Gedanken und Gefühle Wellen sind: sie kommen - und sie gehen auch wieder. Alles ist im Fluss. Manchmal, nach einer Zeit des stillen Beobachtens, der äußeren Stille und vielleicht inneren Unruhe, setzen sich diese Gedanken wie Teilchen im Wasser am Grund ab und man wird ruhig, es klärt sich auf. Wie schön können diese Momente der inneren Stille sein, und seien sie auch nur für einige Augenblicke.
Wie beruhigend zu wissen, dass man auch einfach nur SEIN kann, ohne dass es irgendetwas anderem bedarft als Stille und Atem. Einfach nur SEIN, in einer Gesellschaft, die dem TUN den größten Wert beimisst, in der jede Minute Lebenszeit dem Maß der Effizienz unterliegt.
Wie beruhigend zu wissen, dass man auch einfach nur SEIN kann, ohne dass es irgendetwas anderem bedarft als Stille und Atem. Einfach nur SEIN, in einer Gesellschaft, die dem TUN den größten Wert beimisst, in der jede Minute Lebenszeit dem Maß der Effizienz unterliegt.